KOMM-Bildungsbereich

2000 - 2005

On the road to war - Chechenya 1992 - 1996

Im Nürnberger Künstlerhaus, dem Kulturzentrum K4, wurden vom 11. September 2001 an, Fotografien des amerikanischen Kriegsfotografen Stanley Greene ausgestellt. Seine Werke wurden damit zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. Der Fotograf, der seit sechs Jahren immer wieder nach Tschetschenien reist und während seiner Aufenthalte in Grosny in einem düsteren Keller ohne Licht, Wasser und Heizung lebt, ist 2001 mit dem dritten Preis des World Press Photo Award für seine Tschetschenien Bilder ausgezeichnet worden.

Klagende, alte Frau, © Stanley Greene

Greenes Bilder bestechen durch Kargheit und Ernst, sie rücken die Situationen und die Menschen in den Vordergrund, lassen den Fotografen dahinter vergessen. Und gerade das macht diese Bilder so einzigartig. Der Betrachter Man wähnt sich näher am Geschehen und man spürt, es geht Greene um die Menschen. Er ergreift für sie Partei und er ist weit entfernt vom reinen Dokumentieren einer weiteren Kriegssituation auf der Erde.

Für diese Fotografien wurde Greene letztes Jahr mit dem "Prix Bayeux" ausgezeichnet. Der Preis wird alljährlich von einer internationalen Jury für die beste Kriegsberichterstattung in verschiedenen Sparten in Paris vergeben.

Stanley Greene hat sein Handwerk von dem berühmten amerikanischen Reportagefotografen W. Eugene Smith gelernt. Und dass er gut gelernt hat, beweisen seine Reportagen über den Fall der Berliner Mauer, den Zusammenbruch der Sowjetunion, Krieg und Hungersnot im Sudan, die Giftgaskatastrophe im indischen Bhopal oder wie er als einziger westlicher Journalist aus dem weißen Haus beim Oktoberputsch gegen Gorbatschow berichtete. Für diesen Bericht aus dem Inneren des bombardierten Parlaments wurde er mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet.

Stanley Greene arbeitet u.a. für Liberation, Newsweek, die New York Times und den Stern.
Die Ausstellung wurde in Nürnberg in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung durchgeführt.

Ausstellung davor