Vom 19. September bis 4. November 2007 zeigt der KOMM-Bildungsbereich in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Nürnberg im Rahmen der Vergabe des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises und der "PERSPEKTIVE" - Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte die Ausstellung "bilder verkehren", die das Institut für Migration und Rassismusforschung (Hamburg) erarbeitet hat. "bilder verkehren" präsentiert eine Auswahl von Bildpostkarten einer umfangreichen Hamburger Privatsammlung aus der Zeit von 1870 bis 1930. Bildpostkarten des deutschen Kolonialismus, die in der Zeit des deutschen Kaiserreiches und der Weimarer Republik wesentliches Kommunikationsmedium waren und in großen Mengen zirkulierten, sind heute einzigartige historische Dokumente. Thematisiert wird einerseits die Entstehung kolonialer Rassismen in Deutschland, andererseits machen diese alltäglichen Bilder auch Formen des Widerstands sichtbar und zeigen Handlungsspielräume auf. Als Massenmedium kann die Postkarte durchaus mit den heutigen SMS-Botschaften verglichen werden und entsprechend können die verwendeten Motive der Karten aussagekräftige Rückschlüsse über die Verfasstheit der Gesellschaft unserer Urgroßeltern liefern.
In diesem Zusammenhang haben die Veranstalter das Institut Kunst und öffentlicher Raum der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg eingeladen mit "HumanLights" den künstlerischen Bereich zum Thema Menschenrechte zu bespielen und in eigenen Projekten, Fragen von Migration, Rassismus und Globalisierung im politischen Kontext - thematisch verschränkend zur Ausstellung "bilder verkehren" - zu erarbeiten.
Begleitveranstaltungen:
Schulführungen:
Das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ) bietet während des Ausstellungszeitraumes Führungen an.
Information und Buchung:
Tel.: (0911) 1331 241, Fax: (0911) 1331 318, www.kpz-nuernberg.de
Stadtführungen:
Am Sonntag, den 30. September und am Sonntag den 28. Oktober finden Stadtführungen statt. Der Treffpunkt für die Führungen ist um 11 Uhr am Martin Behaim-Denkmal am Theresienplatz.
Hier wird der Autor und Historiker Dr. Rainer Mertens, der sich intensiv mit der Nürnberger Geschichte befasst hat und darüber Bücher veröffentlichte, wie z.B. "Nürnberg, die Entdeckung Amerikas und die Folgen - ein kolonialer Stadtrundgang", eine Stadtführung zur kolonialen Vergangenheit der Stadt Nürnberg geben.
Vortrag:
"Schicken Sie Zukunft!" – Spendenplakate als Träger kolonialer Mythen
von Carolin Philipp (Berlin), Politik- und Erziehungswissenschaftlerin
23. Oktober, 20 Uhr, Künstlerhaus K4, Glasbau 2. OG
Wer kennt sie nicht, die Brot-für-die-Welt-Plakate auf dem Bahnsteig, oder das Care-Plakat in der Fußängerzone. Doch welche Motive zeigen sie? Auf welche Darstellungstraditionen und Stereotype greifen sie zurück? Welche Zwecke erfüllen sie? Sind Plakate von Hilfsorganisationen moderne Beispiele
von "kolonialen Postkarten"?
Filmfestival:
"Perspektive" – 5. Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte
1. Oktober - 10. Oktober
im Künstlerhaus-Kulturzentrum K4 & CineCittà
Kooperationspartner: Die Ausstellung wird unterstützt von der Petra-Kelly-Stiftung, bayerisches Bildungswerk für Ökologie und Demokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum Nürnberg, der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Prof. Winter und "Perspektive"- Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte.