KOMM-Bildungsbereich

DER RIESE SANDELPHON
GIANT SANDELPHON

Ein Kinderbuch (nicht nur für Erwachsene) gezeichnet und geschrieben von GREGOR HILTNER

In der Ausstellung wurden die farbenfrohen Originalzeichnungen und Buchillustrationen des Nürnberger Künstlers Gregor Hiltner zu dem von ihm selbst verfassten Kinderbilderbuch "Der Riese Sandelphon" präsentiert.

Die Idee zu dem Kinderbuch "Der Riese Sandelphon" hatte Gregor Hiltner bereits in den 1970er Jahren. In einer Zeit also als Märchen für die antiautoritär erzogenen Kinder neu geschrieben und umgeschrieben wurden. Aus dem Struwwelpeter entstand beispielsweise der Antistruwwelpeter. Zwar haben die 30 Jahre, die zwischenzeitlich vergangen sind durchaus ihren Einfluss auf das Kinderbuch genommen, aber von der Grundstruktur blieb es bei der einmal ersonnenen Idee des Riesen Sandelphon. Es sind jedoch zwei reale Vorbilder, die Gregor Hiltner für die beiden Heldenfiguren seiner Geschichte hatte, seine beiden Onkel, Theodor und Walter.

© Gregor Hiltner

Walter ist ein verträumter, intelligenter, schöpferischer "In-den-Tag-Hineinleber" und das schwarze Schaf der Familie. Solange wie möglich drückte er sich vor der Teilnahme am 2.Weltkrieg, und als es nicht mehr ging, er eingezogen wurde, versuchte er, möglichst nicht durch übertriebenen Heldenmut aufzufallen. Durch Verletzungen, die er sich teils selbst zuzog, sorgte er dafür, dass er sich so selten wie möglich an den vordersten Linien tummelte. Er hatte Glück und kam lebend zurück. Theodor dagegen gelüstete es nach Heldentaten. Freiwillig meldete er sich als junger Nationalsozialist in den Krieg und wurde dann irgendwo im Kaukasus im Kampf getötet.

Die Kindergeschichte überzeichnet die beiden Hauptdarsteller noch ein wenig mehr, und erzählt von zwei ungleichen Brüdern, von denen der eine arbeitsam, tapfer und heldenhaft ist, während der andere dem Müßiggang huldigt und mit Genuss in den Tag hineinlebt. Der Heldenmut wird den Tapferen zu Falle bringen, während der verträumte Tagedieb, dank seiner Gelassenheit erfolgreich überlebt.

Die Moral der Geschichte ist das Leben nicht nur auf "die Erfüllung von Pflichten" zu beschränken, sondern auch ganzheitlicher mit Arbeit und Freizeit umzugehen und das Leben stets neu und gelassen zu entdecken. Dabei nimmt Gregor Hiltner durchaus Bezug auf die aktuelle, gesellschaftliche Entwicklung in der Vollbeschäftigung und sichere Arbeitsplätze in Mitteleuropa in immer weitere Ferne rücken und bietet vor diesem Hintergrund gleichzeitig eine Neubewertung von mehr Freizeit als mehr Lebensqualität an.

Das Buch ist bewusst in deutscher und englischer Sprache erschienen und ist den Kindern von Gregor Hiltner gewidmet.

Weitere Informationen unter www.riese-sandelphon.de

Veranstalter: Gregor Hiltner mit freundlicher Unterstützung des KOMM-Bildungsbereich

Ausstellung davor