01. Dezember 2005, 12 Uhr, Café Löffler
"Eichmann in Jerusalem - Ein Bericht von der Banalität des Bösen"
Mittagslesung mit Wolfgang Kischka, Leiter des Künstlerhauses-Kulturzentrum K4, der aus HANNAH Arendts Werk liest. Schwerpunkt ist der "Bericht von der Banalität des Bösen", in dem Arendt über den Eichmann-Prozess in Jerusalem berichtet hat.
04. Dezember 2005, 17 Uhr, Projektzone oder 2.OG Kopfbau
Szenische Lesung mit Friedhelm Kröll und Adeline Schebesch:
"Sie haben gemordet, weil es zur Karriere gehörte" - Hannah Arendts Anatomie des modernen
Spießers
Der in Wien und Nürnberg lehrende Soziologe Prof. Dr. Friedhelm Kröll ist ehemaliger Schüler von Theodor W. Adorno und hat sich auch mit dem Werk von Hannah Arendt intensiv auseinandergesetzt. Teil dieser Auseinandersetzung ist die szenische Lesung, die er in den vergangenen Wochen erarbeitet hat und zusammen mit der Schauspielerin Adeline Schebesch (u.a. Sekretärinnen, Vagina Monologe und Othello am Nürnberger Staatsschauspiel) präsentieren wird.
08. Dezember 2005, 19 Uhr, Projektzone oder 2.OG Kopfbau
Alois Prinz: Beruf Philosophin oder die Liebe zur Welt
Die Lebensgeschichte der Hannah Arendt
Der Autor des mehrfach preisgekrönten Buches liest und präsentiert aus seinen Recherchen. Die Veranstaltung richtet sich vornehmlich an Menschen, die sich einen ersten ungezwungenen Überblick über Leben und Werk von Hannah Arendt verschaffen wollen und mehr über diese außergewöhnliche Frau erfahren wollen. Besonders auch für SchülerInnen ab der Kollegstufe geeignet.
13. Dezember 2005, 20 Uhr, 2.OG Kopfbau
Vortrag von Jörg Kohr, Dipl. Theol., MA (Universität Erlangen-Nürnberg)
"Hannah Arendts Erwachen": Judentum, Staatenlosigkeit und die Wiedergewinnung des Politischen
Wie Für viele andere jüdische Denkerinnen und Denker wurde auch für Hannah Arendt die Frage der jüdischen Identität zum entscheidenden Ausgangspunkt ihres politischen Denkens. Als 1933 der Antisemitismus durch die Politik der Nationalsozialisten wirksam und Arendt persönlich von ihm betroffen wurde, legte sie ihre bis dahin distanzierte Haltung zu politischen Fragen ab. Durch eine schonungslose Analyse der Entwicklung des Judentums der Moderne versuchte sie zu verstehen, wie es so weit kommen konnte. Für Arendt war es vor allem der Verzicht auf politisches Handeln, der das Dilemma dieser Entwicklung kennzeichnete. Folgerichtig rückte die Wiedergewinnung des Politischen ins Zentrum von Arendts philosophischer Arbeit, einer Arbeit, die eine Wiederholung der Katastrophe des Holocaust durchaus im Bereich des Möglichen sah.
Das Theaterprojekt präsentiert:
Bruder Eichmann von Heinar Kipphardt
Aus den Protokollen der Verhöre hat der Dramatiker Heinar Kipphardt (08.3.22 - 18.11.82) ein Schauspiel destilliert, das sich nicht nur mit der Person Eichmanns und seiner Rolle im Dritten Reich auseinandersetzt, sondern das Thema der Verantwortung des Einzelnen im allgemeinen untersucht.