Die Ausstellung zeigt ausgehend vom damals geltenden Kriegs- und Völkerrecht die Beteiligung der Wehrmacht an den im Zweiten Weltkrieg auf Kriegsschauplätzen im Osten und in Südosteuropa verübten Verbrechen.
Die Ausstellung, die sich auf den Zeitraum 1941 bis 1944 und auf wenige Frontabschnitte beschränkt, entwickelt ihre Argumentation anhand dreier Fallstudien: Sie zeigt die Ausrottung der Juden und die Vernichtung von Zivilisten im Militärverwaltungsbezirk Serbien 1941; sie schildert, wie die 6. Armee beim Vormarsch durch die Ukraine im Sommer und Herbst 1941 dem Judenmord der Einsatzgruppen assistierte und gleichzeitig die übrige Zivilbevölkerung einem gnadenlosen Terror unterwarf; sie demonstriert am Beispiel des besetzten Weißrußland – genauer: am Schicksal der Kriegsgefangenen, der Juden und der übrigen Zivilisten – was deutsche Okkupation bedeutete. Sie zeigt das geplante Massensterben von hunderttausenden von sowjetischen Kriegsgefangenen durch Hunger, Entkräftung, Erfrieren, Seuchen und Exekutionen; durch die Kennzeichnung der Juden, durch die Errichtung der Ghettos in den Städten, durch die Ermordung der Juden in den Dörfern und durch die Unterstützung von SS und Polizei beim Massenmord. Die Wehrmacht war Komplize der “Endlösung”; sie ermordete, im Zusammenwirken mit anderen Besatzungsformationen, hunderttausende Zivilisten im Rahmen des Partisanenkrieges bzw. deportierte sie zur Zwangsarbeit nach Deutschland.
Die Dokumente der Ausstellung entstammen zum größten Teil dem Militärarchiv Freiburg, sie werden ergänzt durch Prozeßmaterialien deutscher und sowjetischer Gerichte, durch Brief- und Tagebuchsammlungen. Die Fotos sind – von wenigen professionellen PK-Fotos abgesehen – von deutschen Landsern aufgenommen und bei ihrer Festnahme durch die Rote Armee oder Titos Einheiten erbeutet worden.
Veranstalter: KOMM-Bildungsbereich
in Kooperation mit: Diskurswerkstatt e. V., Bildungszentrum Nürnberg, ABIDOZ Nürnberg, Plärrer, Stadtarchiv Nürnberg, Verein Geschichte für Alle e. V., Regional Gruppe Nürnberg der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs -Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) e.V.